Sprachsteuerung ohne Cloud#
Die meisten Alexa-Integrationen für Home Assistant basieren auf Cloud-Diensten, Herstellerkonten und einer Prise vager Magie. Das kam für mich nicht infrage. Ich wollte komplett lokale Sprachsteuerung: keine Cloud, keine Konten, nur mein LAN, meine Regeln.
Hier kommt node-red-contrib-amazon-echo
ins Spiel. Es emuliert Philips-Hue-ähnliche Geräte im lokalen Netzwerk, damit Alexa sie entdecken und steuern kann. Ganz ohne Cloud.
Der erste Versuch: node-red-contrib-alexa-local#
Zuerst probierte ich node-red-contrib-alexa-local
aus, das anfangs vielversprechend wirkte. Die Idee: Alexa-Geräte lokal emulieren und ohne Cloud finden lassen.
Aber… es funktionierte nicht. Kein bisschen.
Nach etwas Recherche fand ich eine sehr deutliche Warnung:
!!!THIS NODE IS NO LONGER WORKING!!!
Warum?#
- Moderne Alexa-Geräte verlangen, dass der Discovery-Prozess über Port 80 auf dem Node-RED-Server erfolgt.
- Das ursprüngliche Node verwendete zufällige Ports, um Root-Rechte zu vermeiden. Das funktionierte mit älteren Echo-Geräten, scheitert aber vollständig bei neueren.
- Der Entwickler selbst empfiehlt, auf
node-red-contrib-amazon-echo
umzusteigen. Quasi dieselbe Funktionalität, aber mit sauberem Port-80-Handling.
Ich befolgte den Rat und installierte das empfohlene Node:
Einrichtung des Alexa-Hubs und der Geräte#
Ich konfigurierte einen Amazon Echo Hub in Node-RED. Dieser übernimmt die Discovery und emuliert Hue-ähnliche Geräte für Alexa.
Ein einfaches Flow-Setup sieht so aus:
- Amazon Echo Hub → Emuliert eine Hue-Bridge.
- Amazon Echo Device → Ein Gerät pro Home-Assistant-Entity.
- Home Assistant Service Call → Führt die gewünschte Aktion aus.
Beispiel: Ich erstellte ein virtuelles Gerät namens Wohnzimmerlicht
. Wenn Alexa es einschaltet, sendet Node-RED den Befehl via light.turn_on
an Home Assistant.

Ich fügte außerdem ein Rate-Limit hinzu, da ich bemerkte, dass Alexa manchmal zwei oder mehr Trigger-Nachrichten innerhalb von 1–2 Sekunden sendet, wodurch das Licht sofort wieder ausgeschaltet wird. Ob Bug oder Eigenart, das Limit-Node sorgt dafür, dass nur ein einziger Trigger durchkommt, egal wie oft Alexa feuert.
Alexa-Discovery & Routinen#
Sobald alles eingerichtet war, sagte ich einfach:
"Alexa, suche nach Geräten."
Und schon erschien Wohnzimmerlicht
, als wäre es ein natives Gerät. Ich richtete benutzerdefinierte Alexa-Routinen ein. Da mein RF-Schalter (für die Lichter) bereits in Home Assistant integriert ist, wie in meinem vorherigen Beitrag gezeigt, konnte ich ihn problemlos darüber steuern.
👈 Diesen Schalter haben wir vor Kurzem gehackt
Da der RF-Schalter nur getriggert werden kann (nicht abfragbar ist), meldet er seinen Zustand nicht zurück an Home Assistant. Also habe ich Alexa-Routinen eingerichtet, bei denen sowohl „Licht einschalten“ als auch „Licht ausschalten“ denselben Home-Assistant-Service triggern, also den Schalter umlegen.
Der Trick: Alias-Befehle wie Wohnzimmerlicht einschalten
und Wohnzimmerlicht ausschalten
verwenden, damit Alexa den Sprachbefehl versteht.
- „Wohnzimmerlicht einschalten“ → Aktiviert den RF-Schalter
- „Wohnzimmerlicht ausschalten“ → Aktiviert den RF-Schalter
So kann ich mein Licht per Sprachbefehl steuern. Komplett lokal und ohne Cloud.
Natürlich: Da der Schalter seinen Zustand nicht kennt, ist das Ganze ein statusloser Toggle. „Einschalten“ kann also auch ausschalten, je nachdem, was gerade der Fall ist. Aber ehrlich: Damit kann ich leben.
Fazit#
Diese Integration war ein echter Game-Changer für mein Smart Home. Jetzt habe ich:
- Lokale Steuerung – Alles bleibt im Heimnetzwerk.
- Datenschutz & Performance – Keine Cloud-Anfragen.
- Flexibilität – Jedes Home-Assistant-Gerät kann sprachgesteuert werden.
Als nächstes? Ich will meine Rollläden integrieren und weitere Routinen bauen.
Bleib dran für Teil zwei!