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Home Assistant Geräte mit Alexa steuern – komplett lokal und ohne Cloud

·543 Wörter·
Home Assistant Alexa Node-Red Automation Lokale Steuerung Proxmox Iot
Oliver Hihn
Autor
Oliver Hihn
Getrieben von Neugier, angetrieben von Code. Ich entwerfe und baue individuelle Technik mit Leidenschaft und Zweck.
Inhaltsverzeichnis

Sprachsteuerung ohne Cloud
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Die meisten Alexa-Integrationen für Home Assistant basieren auf Cloud-Diensten, Herstellerkonten und einer Prise vager Magie. Das kam für mich nicht infrage. Ich wollte komplett lokale Sprachsteuerung: keine Cloud, keine Konten, nur mein LAN, meine Regeln.

Hier kommt node-red-contrib-amazon-echo ins Spiel. Es emuliert Philips-Hue-ähnliche Geräte im lokalen Netzwerk, damit Alexa sie entdecken und steuern kann. Ganz ohne Cloud.


Der erste Versuch: node-red-contrib-alexa-local
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Zuerst probierte ich node-red-contrib-alexa-local aus, das anfangs vielversprechend wirkte. Die Idee: Alexa-Geräte lokal emulieren und ohne Cloud finden lassen.

Aber… es funktionierte nicht. Kein bisschen.

Nach etwas Recherche fand ich eine sehr deutliche Warnung:

!!!THIS NODE IS NO LONGER WORKING!!!

Warum?
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  • Moderne Alexa-Geräte verlangen, dass der Discovery-Prozess über Port 80 auf dem Node-RED-Server erfolgt.
  • Das ursprüngliche Node verwendete zufällige Ports, um Root-Rechte zu vermeiden. Das funktionierte mit älteren Echo-Geräten, scheitert aber vollständig bei neueren.
  • Der Entwickler selbst empfiehlt, auf node-red-contrib-amazon-echo umzusteigen. Quasi dieselbe Funktionalität, aber mit sauberem Port-80-Handling.

Ich befolgte den Rat und installierte das empfohlene Node:

node-red-contrib-amazon-echo


Einrichtung des Alexa-Hubs und der Geräte
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Ich konfigurierte einen Amazon Echo Hub in Node-RED. Dieser übernimmt die Discovery und emuliert Hue-ähnliche Geräte für Alexa.

Ein einfaches Flow-Setup sieht so aus:

  1. Amazon Echo Hub → Emuliert eine Hue-Bridge.
  2. Amazon Echo Device → Ein Gerät pro Home-Assistant-Entity.
  3. Home Assistant Service Call → Führt die gewünschte Aktion aus.

Beispiel: Ich erstellte ein virtuelles Gerät namens Wohnzimmerlicht. Wenn Alexa es einschaltet, sendet Node-RED den Befehl via light.turn_on an Home Assistant.

Node-RED Screenshot
Screenshot des Beispiel-Flows.

Ich fügte außerdem ein Rate-Limit hinzu, da ich bemerkte, dass Alexa manchmal zwei oder mehr Trigger-Nachrichten innerhalb von 1–2 Sekunden sendet, wodurch das Licht sofort wieder ausgeschaltet wird. Ob Bug oder Eigenart, das Limit-Node sorgt dafür, dass nur ein einziger Trigger durchkommt, egal wie oft Alexa feuert.


Alexa-Discovery & Routinen
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Sobald alles eingerichtet war, sagte ich einfach:

"Alexa, suche nach Geräten."

Und schon erschien Wohnzimmerlicht, als wäre es ein natives Gerät. Ich richtete benutzerdefinierte Alexa-Routinen ein. Da mein RF-Schalter (für die Lichter) bereits in Home Assistant integriert ist, wie in meinem vorherigen Beitrag gezeigt, konnte ich ihn problemlos darüber steuern.

👈 Diesen Schalter haben wir vor Kurzem gehackt

Das Entschlüsseln von Kinetic RF-Schaltern
·2057 Wörter
Rf Reverse Engineering Iot Arduino Mqtt Smart Home Rtl-Sdr

Da der RF-Schalter nur getriggert werden kann (nicht abfragbar ist), meldet er seinen Zustand nicht zurück an Home Assistant. Also habe ich Alexa-Routinen eingerichtet, bei denen sowohl „Licht einschalten“ als auch „Licht ausschalten“ denselben Home-Assistant-Service triggern, also den Schalter umlegen.

Der Trick: Alias-Befehle wie Wohnzimmerlicht einschalten und Wohnzimmerlicht ausschalten verwenden, damit Alexa den Sprachbefehl versteht.

Screenshot Routinen
So sehen die Routinen in der Alexa-App aus.
  • „Wohnzimmerlicht einschalten“ → Aktiviert den RF-Schalter
  • „Wohnzimmerlicht ausschalten“ → Aktiviert den RF-Schalter

So kann ich mein Licht per Sprachbefehl steuern. Komplett lokal und ohne Cloud.

Natürlich: Da der Schalter seinen Zustand nicht kennt, ist das Ganze ein statusloser Toggle. „Einschalten“ kann also auch ausschalten, je nachdem, was gerade der Fall ist. Aber ehrlich: Damit kann ich leben.


Fazit
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Diese Integration war ein echter Game-Changer für mein Smart Home. Jetzt habe ich:

  • Lokale Steuerung – Alles bleibt im Heimnetzwerk.
  • Datenschutz & Performance – Keine Cloud-Anfragen.
  • Flexibilität – Jedes Home-Assistant-Gerät kann sprachgesteuert werden.

Als nächstes? Ich will meine Rollläden integrieren und weitere Routinen bauen.

Bleib dran für Teil zwei!